Menü

St. Emmerich Kirche

Die Kirche aus dem XIII. Jahrhundert wurde ursprünglich im Zentrum der Siedlung gebaut. Laut der im Jahre 2008 durchgeführten umfassenden archäologischen Ausgrabungen hatte die Kirche sechs Bauepochen, die durch die Renovierung im Jahre 2010 präsentabel gemacht worden sind.
St. Emmerich Kirche

Die St. Emmerich Kirche und ihr Park

Die Kirche aus dem XIII. Jahrhundert wurde ursprünglich im Zentrum der Siedlung gebaut, und wie es auch überall in der Gegend üblich war, war sie von einem Friedhof umgeben. Als Bő ein Marktflecken und später eine Marktstadt wurde, wurden die Landesmärkte auf dem Platz vor der Kirche – der heutige Köztásraságplatz – veranstaltet.

Mit der Erscheinung der Jesuiten – laut einer Mitte des XVIII. Jahrhunderts datierten Darstellung – wurden in der Nachbarschaft der Kirche ihr Ordenshaus und auf der anderen Seite des Platzes ein einstöckiges Herrenhaus mit einem halbrunden Tor errichtet, letzteres war nach der Überlieferung „Schloss“ genannt, es wurde aber im XIX. Jahrhundert abgerissen. Im Gegensatz dazu ist es wahrscheinlicher, dass der Obergeschoss abgerissen und das Gebäude umgebaut worden sei und es noch heute zu sehen ist (zur Zeit ist es ein Restaurant).

Der Park der Kirche wurde im XX. Jahrhundert mit einem Zaun umgeben, mit Bäumen bepflanzt, die ihn vom Rest des Platzes abtrennten.

Die Renovierung im Jahre 2010 hatte zwei Hauptziele:

1. Die Bauepochen des Kirchengebäudes präsentabel zu machen.

2. Eine dem sakralen Medium würdige Erneuerung und die Wiederverbindung mit dem zentralen Platz.

Die Bauepochen der St. Emmerich Kirche

Laut der im Jahre 2008 durchgeführten umfassenden archäologischen Ausgrabungen hatte die Kirche sechs Bauepochen.

Um 1237-1250: Das Kirchenschiff wurde mit einem halbkreis- oder hufeinsenförmigen Kapellenkranz gebaut, auf der Achse der Westfassade wurde ein Turm errichtet. In der gewölbten westlichen Seite des Chors wurde die Breite des Kirchenschiffes mit einer Empore ausgefüllt, in der Südwand errichtete man zwei Sitznischen[1]. Das Südportal mit seinem Tympanon und den umgebenden mit Knospen verzierten Archivolten ist in seiner Erscheinung eine bescheidenere Variante des Portals der St. Georg Kirche in Ják. [2]. An der Südwand gaben es mindestens zwei, vielleicht sogar vier Trichterfenster[3].

1747: Auf der östlichen Seite der Kirche baute man einen neuen gewölbten Chor und eine Sakristei zu [4]. Das mittelalterliche Portal wurde zugemauert, die Fenster wurden aber beibehalten. Das Kirchenschiff war zu dieser Zeit noch flachdeckig (seit dem Mittelalter!).

Vor 1780: Das Kirchenschiff wurde mit Gewölbe versehen und eine neue Empore wurde gebaut [5], zu dieser Zeit wurden die mittelalterlichen Fenster zugemauert und 2 neue Fenster an der Südwand geöffnet.

1834: Die Kirche brannte ab und der Turm stürzte ein. Der heutige Turm wurde gebaut [6].

Nach der Mitte des XIX. Jahrhunderts (?): Die Barockfenster wurden zugemauert und man öffnete je ein großes Fenster mit Halbkreisbogen auf der nördlichen und südlichen Seite.

Seit dem Ende des XIX. des Jahrhunderts: In erster Linie wurde das Innere der Kirche mehrmals renoviert.

1893: An den Nebenaltar wurde die Statue der seligen Jungfrau Maria von Lourdes montiert [7].

1909: Eine neue Orgel wurde vom Orgelbauer Nándor Popper aus Szombathely gebaut.

1926: Drei neue Glocken wurden gegossen. Die alten beschlagnahmte man im Jahre 1916 für den Krieg.

1930: Auf dem Triumphbogen im Inneren der Kirche wurde die Wandmalerei Verkündigung vom Maler Károly Sterbenz aus Ödenburg fertig gestellt.

1960: Der Hauptaltar erhielt seine heutige Form.

1970er Jahre: Die drei Glasfenster des Altarraums (Margareta von Antiochia, St. Emmerich, St. Helenawurden eingebaut.

1992: Die Südwand bekam zwei neue Fresken (Seliger Eusebius, Baron Vilmos Apor). Beide sind die Werke vom Maler Zoltan Závory.

2010: Wegen des Auspräparierens der mittelalterlichen Details wurde das Baron Vilmos Apor darstellende Fresko vom Maler und Restaurator András Gyarmati mit einer speziellen Technik von der Südwand auf die Nordwand umgesetzt.


Kirchenpark: 
Um die Kirche herum gab es im XIX. Jahrhundert einen Friedhof, das erklärt die Präsenz des Friedhofskruzifix südlich neben der Kirche. Die Komposition des gekreuzigten Erlösers und der unter seinem Kreuz stehenden Heiligen Maria wurde 1824 eingeweiht.

In der westlichen Ecke des Kirchenparks steht das Kriegerdenkmal, das zur Erinnerung an die im I. und II. Weltkrieg gefallenen Bőer Opfer errichtet wurde.

Bei der Erneuerung im Jahre 2010 wurden in den Kirchenpark Pflanzen gesetzt, die seit Jahrtausenden mit der katholischen Religion verbunden sind und ein spezifisches Symbolsystem bilden: Lavendel und Rosen.

Lavendel: Nach der Tradition ist die Pflanze gleichaltrig mit der Menschheit, sie wurde von Adam und Eva aus dem Garten Eden mitgebracht. Im Mittelalter gewann die Pflanze weiter an Bedeutung: Die Benediktiner haben sie wegen ihrer Heilkraft in Europa heimisch gemacht. Noch ein religiöser Aspekt: Nach der Überlieferung duftete das Wickelkissen des Jesuskindes nach Lavendel und in der Bibel steht, dass Maria Magdalena die Füße von Jesus mit Lavendelöl salbte.

Rose: Sie ist in der christlichen Symbolik das Sinnbild der Auserwähltheit, des Martyriums und des Triumphes über den Tod. In ihrer stilisierten Darstellung erscheint sie mit Blumenblättern, deren Zahl ungerade – meistens 5 – ist. Der von den Dominikanern verbreitete Rosenkranz, dessen Augen ursprünglich aus gepressten Rosenblättern angefertigt wurden, deutet auf die dreimal fünf Episoden des Lebens der Heiligen Jungfrau Maria: auf die 5 freudenreichen, 5 traurigen und 5 glorreichen Episoden. Die Rose war im Christentum in erster Linie das Symbol von der Heiligen Jungfrau Maria. Sie ist „die Rose ohne Dorn“, da diese Blume - laut der Legende - erst durch den Sündenfall Dornen bekam.

(Text: Dr. Sándor Németh)

Letöltések
megnevezésméret típus
szentimretemplom-83469.pdf4.0 MbpdfLetöltésLetöltés